Freie Wohlfahrtspflege und 75 Jahre Grundgesetz
Im Zentrum der Veranstaltung am 9. September stand die Frage: Ist die Würde des Menschen unantastbar? Das Grundgesetzt (GG) besteht nunmehr seit 75 Jahren und bildet einen der Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Wie steht es nun aber aktuell mit der Menschenwürde, insbesondere mit Blick auf die gesellschaftspolitische Entwicklung, den jüngsten Wahlergebnissen in Sachsen und Thüringen und den angekündigten Budgetkürzungen gerade im sozialen Bereich.
Sowohl die Bürgerschaftspräsidentin Antja Grotheer als auch Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling betonten in ihren Grußworten, wie wichtig es ist, die Gründe für die Entstehung des Grundgesetzes, Schrecken, Gewalt und Terror, nicht zu vergessen. Die Arbeit der Wohlfahrtsverbände steht für gelebte Demokratie für die Integration, die Teilhabe und die Unterstützung von Menschen jedweden Alters. Schilling lobte die gute Zusammenarbeit in der Bremer Wohlfahrt, ging aber auch auf die schwierige finanzielle Lage und die aktuellen Haushaltskürzungen ein. Welche Auswirkungen genau die Mittelkürzungen nach sich ziehen werden, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen. Die LAG setzt sich dafür ein, so viele Angebote wie möglich aufrechtzuerhalten. Eine auskömmliche Finanzierung und die Anerkennung von Tarifabschlüssen ist hierbei die Voraussetzung.
Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes als Ehrengast
Ehrengast beim diesjährigen LAG-Empfang war Ulrike Würth, Vizepräsidentin beim Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes. In ihrem Impulsvortrag beleuchtete sie, welche Rolle die Würde des Menschen im Verständnis der Wohlfahrtspflege spielt. Sie rief dazu auf, weiterhin gemeinsam für diejenigen einzutreten, die Unterstützung benötigen. Außerdem regte sie an, dass die Freie Wohlfahrtspflege, jede Institution für sich, aber auch alle zusammen, ihre Bedeutung für die Gesellschaft stärker nach außen tragen und ein starkes Zeichen für Demokratie, für Toleranz und für eine vielfältige Gesellschaft setzen sollte.
Der diesjährige LAG-Jahresempfang war außerdem gekennzeichnet durch die Übergabe des Vereinsvorsitzes. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der LAG, Martin Böckmann, Direktor bei der Caritas Bremen, übergab sein Amt und damit den Vorsitz an Bernd Blüm, Vorstandsvorsitzender beim DRK-Kreisverband Bremen. Der Vorstand besteht aus Vertretern der Mitgliedsverbände der LAG: AWO Bremen, Caritas Bremen, Paritätischer Bremen, DRK Bremen, Diakonisches Werk Bremen und Jüdische Gemeinde Bremen.